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Umfangreiche Vertriebs- und Produktionskompetenz

Elektrische Nutzfahrzeuge

Jul 11, 2023

Das Unternehmen aus Oberbayern hat einen eigenen elektrischen Antriebsstrang in einen Mercedes Benz Arocs eingebaut. Die Reichweite beträgt im Dauerbetrieb 200 Kilometer. Das Fahrzeug kann in eineinhalb Stunden aufgeladen werden.

Bei der Elektrifizierung des Transportsektors liegt der Fokus meist auf Pkw oder Transportern. Aber auch der Schwerlast- und Nutzlasttransport darf hier nicht aus den Augen verloren werden. Die Paul Group hat sich diesem Bereich der Transportrevolution angenommen. So hat das Unternehmen aus Vilshofen an der Donau in Niederbayern gemeinsam mit Mercedes-Benz Trucks und Liebherr Mischtechnik den Prototypen eines vollbatterieelektrischen Betonmischers entwickelt.

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Der batterieelektrische Mixer basiert auf der Mercedes-Benz Arocs-Baureihe. Der von Paul integrierte elektrische Antriebsstrang bietet eine Dauerleistung von über 300 Kilowatt sowie eine Spitzenleistung von über 400 Kilowatt. Das Unternehmen stattet das Fahrzeug mit einer elektrischen Zentralmotorlösung aus. Dadurch können weiterhin die bewährten Planetenachsen des Arocs genutzt werden, um die nötige Bodenfreiheit und Geländegängigkeit für den rauen Baustelleneinsatz zu gewährleisten.

Der elektrisch angetriebene Arocs, der über ein 800-Volt-Bordnetz verfügt, kann mit sechs oder sieben Batteriepaketen mit jeweils 60 Kilowattstunden nutzbarer Energie konfiguriert werden. Mit sieben Batteriepaketen sind nach ersten Berechnungen Reichweiten von weit über 200 Kilometern im Dauerbetrieb des Betonmischers auf der Baustelle möglich. Zwei bis drei Batteriepakete sind im Turm hinter dem Fahrerhaus verbaut, die weiteren unter dem Fahrerhaus und im Fahrgestell.

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Der elektrische Fahrmischeraufbau ETM-905 mit seiner Trommel mit einem Fassungsvermögen von neun Kubikmetern bezieht seine Energie über eine Hochspannungsschnittstelle aus den Fahrzeugbatterien. Wird der Betonmischer an eine Ladestation mit 150 Kilowatt Leistung angeschlossen, kann die Batterie innerhalb von etwa 1,5 Stunden von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden. Es wird aber auch möglich sein, den Lkw an AC-Ladestationen aufzutanken – beispielsweise wenn er nachts im Depot steht.

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Der elektrisch angetriebene Arocs soll ab Ende 2023 in Kleinserie mit flexiblen Konfigurationen als vier- oder dreiachsiger Lkw mit Liebherr-Fahrmischaufbauten sowie mit Pritsche oder als Kipper erhältlich sein. Der Vertrieb erfolgt über die Paul Group und Liebherr Mischtechnik. „E-Antrieb, Batterien und Fahrzeugmanagement wurden von Paul optimal zusammengestellt und integriert, um die hohe Belastung zu ermöglichen, der ein solches Baufahrzeug dauerhaft standhalten muss, sowohl im Gelände als auch im urbanen Bereich und insbesondere mit einem elektrischen Betonmischer.“ erklärt Bernhard Wasner, Geschäftsführer der Paul Group. (so/mfo)