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Umfangreiche Vertriebs- und Produktionskompetenz

SBM Beton- und Handhabungstechnik bei BGO in der Westschweiz

Jul 04, 2023

In der Nähe von Lausanne in der Westschweiz errichtete der oberösterreichische Spezialist SBM Mineral Processing in nur einer Installationszeit eine leistungsstarke stationäre Betonmischanlage mit zwei autarken Produktionslinien und angeschlossenem 6000 m³ Hochsilolager für Primär- und Sekundärzuschlagstoffe unter zehn Monaten. Das Recyclingzentrum für Bauschutt und mineralische Reststoffe in der Gemeinde Vufflens-la-Ville liegt rund 20 Kilometer nordöstlich von Lausanne. Auf dem verkehrsgünstig gelegenen 3,6 Hektar großen Gelände mit eigenem Gleisanschluss werden unterschiedlichste Ausgangsstoffe angenommen, fachgerecht getrennt und aufbereitet und dem sinnvollen Baurecycling im Großraum Lausanne am Nordufer des Genfersees zugeführt. Als wichtige Ergänzung haben die am Standort kooperierenden regionalen Transport-, Abbruch- und Recyclingunternehmen in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam mit überregionalen Bau- und Baustoffunternehmen in ein leistungsfähiges Betonwerk mit angeschlossenem zentralem Hochsilolager investiert für die hochwertigen vor Ort produzierten RC-Granulate und per Bahn aus der Region angelieferten Vormaterialien.

Das neue Werk des Werks Béton Granulats Ouest Lausannois SA (BGO) wird wichtige Aufgaben innerhalb der regionalen Kreislaufwirtschaft erfüllen. Mit einer angestrebten Jahresproduktion von rund 100.000 m³ aller gängigen Betonsorten nach Schweizer Standards und einer Vielzahl individuell anpassbarer Rezepturen deckt BGO die Anforderungen regionaler Kunden voll und ganz ab und punktet mit hoher Verfügbarkeit und kurzen Wegen. Gleiches gilt für das Lager mit einem geschätzten Jahresumsatz von rund 300.000 Tonnen Primär- und Sekundärmaterialien: Das Hochsilolager mit einer Gesamtkapazität von 6.000 m³ beliefert neben der Bereitstellung von Betonzuschlagstoffen auch regionale Bauunternehmen mit zertifizierten Recyclingbaustoffen oder rohe Aggregatkörner. Insbesondere die Rohstoffanlieferungen per Bahn reduzieren die Transportkosten für die lokalen Anwender, verbessern die Umweltbilanz und sollen auch zukünftig umweltkritische Rohstoffimporte im grenznahen Schweizer Raum vermeiden. Die Anlieferungsdistanzen der gebrochenen Rohzuschlagstoffe verringern sich Zu den Partnerwerken in der Nähe von Bière (per LKW) und Apples (per Bahn) sind es derzeit rund 20 Kilometer. Mittel- bis langfristig haben sich die Betreiber das Ziel gesetzt, 60 % Recycling in Produktion und Umschlag zu erreichen.

Überzeugendes Konzept Die Produktionsabläufe und die örtlichen Gegebenheiten erforderten eine möglichst ganzheitliche Planung und Realisierung der Betonproduktion und der vorgelagerten Gesteinskörnungslagerung. Nach ersten Gesprächen im Jahr 2017 und detaillierter Projektplanung bis zur Auftragsvergabe im Frühjahr 2019 setzte sich SBM Mineral Processing unter der Führung seines Schweizer Vertreters Wagner+Betontechnik im Wettbewerb gegen drei weitere Anbieter durch. Bei der BGO-Betonlinie fiel die Wahl auf zwei parallel installierte stationäre Betonmischanlagen LINEMIX® 3500 ST, während die Zuschlagstoffseite auf dem stationären Zuschlagstofflager LINEMIX® ST 5760 SBM basiert.

Beide Anlagenlinien wurden anhand eines Lastenheftes exakt an die Anforderungen des Kunden angepasst. Dies betraf die konkreten Beschickungs- und Verlademöglichkeiten, die Installation von drei Mischer-Pumpen-Waschanlagen mit integriertem Restbetonrecycling und insbesondere die zentrale Steuerung/Überwachung der weitgehend automatisierten Prozesse aus einer zentralen Leitwarte. Dank der 3D-Planung konnten alle Details der Anlagentechnik, die vollständig in einem ineinander übergehenden Gebäudekomplex (Volumen: 20.000 m³) untergebracht ist, genau ermittelt werden. Lediglich die geschlossenen Beschickungs- und Zuführbänder sowie die fünf Bindemittelsilos mit einem Gesamtlagervolumen von 850 Tonnen (8 Kammern) befinden sich außerhalb der winterfest isolierten Gebäudehülle, wodurch der ganzjährige Betrieb der Betonmischanlage sicher gewährleistet ist und Aggregatterminal. Nach einer gründlichen Vorbereitung des Baugrunds mit mehr als 40 Bohrpfählen, von denen einige mehr als 50 m tief waren, und der Erstellung der Fundamente durch den Kunden begannen die SBM-eigenen Montageteams im Mai/Juni 2020 mit der parallelen Montage beider Linien.

Anspruchsvolle Lagerlogistik Die Beschickung der insgesamt 30 Lagersilos mit jeweils 200 m³ Aktivvolumen erfolgt über acht Förderbänder. Der Abzug der ca. 40 m entfernten Ganzzug- und LKW-Entladestellen erfolgt über ein gemeinsames Band, an das die ebenfalls 2021 neu zu errichtende Waschanlage für Recyclinggetreide angeschlossen ist. Ein weiteres Förderband nimmt drei Außenbunker ab, die per Radlader aus der Halde beschickt werden. In einer Höhe von rund 15 Metern fördern zwei reversierbare Verteilbänder die einzelnen Körner anschließend in die mit Füllstandssensoren ausgestatteten Betonsilokammern. Der Kies für die LKW-Verladung wird über 22 Austragsdosierbänder volumetrisch dosiert und auf ein separates Sammelband geleitet. Zur Herstellung des Mischkieses wurde direkt vor der seitlich an der Silokonstruktion angebrachten LKW-Verladeanlage ein Durchlaufmischer installiert.

Zur vollautomatischen, rezeptgenauen Zusammensetzung der Betonzuschlagstoffe sind alle 30 Kammern mit Dosierbändern ausgestattet, die die einzelnen Körnungen zu den nachgeschalteten Wiegeeinheiten, bestehend aus insgesamt drei Förderbändern, leiten. Anschließend gelangen die abgewogenen Komponenten über separate Zuführbänder in die Zuschlagstoff-Vorsilos oberhalb der beiden Mischer der BGO-Anlage. Insgesamt sind im Gesteinskörnungslager nicht weniger als 75 Förderbänder für die Silobeschickung, die Materialverladung und die Anlieferung an LKWs oder das Betonwerk installiert.Hightech mal zwei Für eine garantierte Verfügbarkeit und insbesondere für eine hohe Lieferflexibilität mit insgesamt rund 100 Standardtypen und ebenso vielen Sonderbetonen oder kundenspezifischen Rezepturen sind beide LINEMIX® 3500 ST im BGO-Werk als völlig eigenständige Betonmischlinien konzipiert. Das Herzstück jeder Linie ist ein BHS-Doppelwellenmischer mit 3,50 m³ Festbeton/Charge und einer maximalen Leistung von 122,5 m³/h Festbeton pro Mischer. Hochdruckreiniger in den Mischern und Betontrichtern sorgen für schnelle Rezepturwechsel bei höchster Produktqualität. Separate Waagen dosieren Bindemittel, Wasser und Zusatzmittel aus dem 18.400 Liter großen Zusatzmittellager (12 Tanks). Beide Mischlinien sind für die Farb- oder Faserdosierung und den Einbau einer Warmwasserheizung vorbereitet. Auch die bewährten Dorner-Steuerungssysteme sind autark, bis hin zur Doppelzentrale direkt neben den beiden Betonfördereinheiten. Neben einem schnellen Überblick über alle Anlagenzustände, laufende und anstehende Chargen sorgt die Videoüberwachung von Mischer, Betonanlieferung und anderen neuralgischen Anlagenbereichen für eine hohe Betriebssicherheit auch ohne großen Personaleinsatz.

Erfolgreiche Umsetzung Die planmäßige Installation beider Anlagenlinien durch die SBM-Teams und externe Partner dauerte nur etwa zehn Monate. Noch vor der offiziellen Abnahme Anfang Juli 2021 nahm das Werk den Kundenbetrieb auf – bis zur feierlichen Eröffnung Anfang September konnten die Verantwortlichen die Produktion von rund 6000 m³ Beton vermelden Auch der Vertrieb erfolgt über die BGO-eigene Mischwagen- und Pumpenflotte im Raum Lausanne/Morges. Die Verantwortlichen der BGO ziehen ein positives Fazit des Projekts mit einer Gesamtinvestition von rund 51 Mio. Euro (davon SBM-Anlagentechnik: ca. 9,0 Mio. Euro). Von den ersten Besuchen bei aktuellen SBM-Referenzen, über die Präsentation erster Lösungsansätze bis hin zur konkreten Umsetzung war die Zusammenarbeit mit der Schweizer Vertretung Wagner+Betontechnik und den Experten im oberösterreichischen SBM-Entwicklungszentrum Oberweis insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung sehr zielgerichtet bis hin zur flexiblen Umsetzung spezifischer Anforderungen in allen Projektphasen.

Überzeugendes Konzept Anspruchsvolle Lagerlogistik Hightech mal zwei Erfolgreiche Umsetzung